Krähenpfad

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Ich bin Gerda

Liebe Besucher,

Ascheberg hat einen Vogel, einen ganz besonderen: So um die hundertfünfzig Saatkrähen leben seit mehr als 70 Jahren in einer Kolonie am See, und ich, Gerda, bin ihre Botschafterin. Lasst mich euch davon erzählen, wie Ascheberg als erstes Dorf Schleswig-Holsteins – vielleicht sogar der ganzen Welt! –  einen Krähenpfad bekam.

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So schön ist es bei uns in Ascheberg am Plöner See. Von Februar bis Juni kann es auf einem Weg zum See im Frühjahr „Krähenglück“ regnen: Ausdruck intakter Natur.

In Ascheberg, dem schönen Dorf am Plöner See, kamen wir immer gut mit unseren menschlichen Nachbarn aus. Doch eines Tages klagte ein Neubürger, unsere feuchten Hinterlassenschaften auf dem Weg hinab zum See würden ihn stören und möglicherweise, so vermutete er, auch die Touristen vergraulen! Voller Furcht vor dieser schlimmen Vorstellung beriet die Gemeinde, was zu tun sei. Um einen kleckslosen Treppenweg zum See zu erhalten, überlegte man, links und rechts des Weges zehn Meter des Waldes mit unseren Brutbäumen abzuschlagen.

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Wir sind glücklich in Ascheberg!

Wir Saatkrähen indes, nichts ahnend ob der drohenden Gefahr, beobachteten gerade, wie unsere Küken flügge wurden. Zwar hatten wir von Kolonien anderer Gemeinden Kunde erhalten, denen Schlimmes widerfahren war, aber wir dachten nicht im Traum daran, dass es uns ebenso ergehen könnte! Auch meinten wir, die Menschen hätten aus ihren Fehlern gelernt, denn all die Vergrämungsmaßnahmen, die man gegen unsere Verwandten in Worms, Soest, Niebüll, Husum und vielen weiteren Städten angestrengt hatte, waren letztendlich sehr teuer, aber erfolglos.
Wir Krähen fühlen uns nun einmal in der Nähe von euch Menschen wohl! Auf dem Lande, von wo wir kommen, wurden wir Jahre lang bis auf den letzten Schnabel verfolgt und fast ausgerottet. Deshalb stehen wir heute unter Schutz. Zurück in die Feldgehölze können wir nicht mehr, denn viele sind abgeholzt worden und unsere Nahrungsgründe – weite, freie Grünflächen, – sind von hohem Mais verstellt.
Und in euren Städten ist es so schön! Hier müssen wir keine Jäger fürchten und können uns an eurem Müll schadlos halten. Dafür sind wir auch gerne eure Gesundheitspolizei und entfernen Schadinsekten aus euren Parks, Feldern und Gärten

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Gutes Miteinander!

Unser Miteinander stand in Ascheberg auf dem Spiel, doch es gab noch einen anderen Vorschlag. Nicht Natur ODER Tourismus, sondern Natur FÜR Tourismus: So wurde die Idee für einen Lehrpfad, den Ascheberger Krähenpfad, geboren.

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Bürgermeister Runge weiht den Krähenpfad am 17. April 2010 ein.

Und  tatsächlich: Die Gemeindevertreter entschieden sich dafür, den grünen Schatz ihres Dorfes und damit auch den Lebensraum der schuppigen, pelzigen und (schwarz-)gefiederten Bürger zu bewahren!

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Saatkrähentouristin Belinda (aus Bayern) ist begeistert.

Seither lesen viele Besucher, große und kleine, die Tafeln, die über uns Saatkrähen informieren, und verstehen uns besser! Und es gibt sogar einige richtige Saatkrähentouristen, die nur für unsere Kolonie und den Krähenpfad in Ascheberg vorbeischauen. Wunderbar!
Der Ascheberger Krähenpfad: ein voller Erfolg, darauf reiche ich euch die Kralle!

Wer noch mehr wissen möchte, der kann
…unseren virtuellen Kraehenpfad beschreiten,
weiterlesen, wie der Krähenpfad weit über die Grenzen Aschebergs hinaus berühmt geworden ist.
oder
… mir schreiben: Frag-Gerda@Ascheberg-Holstein.de !

Am besten aber, ihr besucht einmal selbst den Ascheberger Krähenpfad, um mit eigenen Augen zu sehen, wie gut Mensch und Krähe sich vertragen können. Ich freue mich auf euch!

Herzliche schwarzgefiederte Grüße,
Eure Gerda

 

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